Vergleichstest: Pioneer CDJ-3000 vs. Denon DJ SC6000 Prime - AMAZONA.de (2023)

Wackelt Denon DJ erfolgreich am Thron vom Pioneer CDJ?

5. Januar 2023

Pioneer DJ CDJ-3000 vs. Denon DJ SC6000 Prime

Was ist es? Herausforderer gegen Platzhirsch? Nach Pioneer DJ CDJ-2000NXS2 versus Denon DJ SC5000 Prime sind derweil beide neuen Geräte auf dem Markt angekommen und nach Monaten der der Lieferprobleme beide Gerät wieder lieferbar. Der CDJ-3000 findet mehr und mehr Einzug in die Clubs und der SC6000? Der nicht so. So ist die Realität, Pioneer DJ ist nach wie vor der Club-Standard und Rider-tauglich. Der SC6000 jedoch hat als Nachfolger zum SC5000 ganz schön zugelegt, funktionell wie auch am Display. Aber auch hier hat Pioneer DJ mit dem CDJ-3000 einen ordentlichen Schritt gemacht. Zum Glück, denn in einem früheren Kommentar zum Thema „CDJ-2000NXS2-Nachfolger“ konnten wir nicht umhin darauf hinzuweisen, dass das Display am CDJ-2000NXS2 gerade im Hinblick auf den SC-5000 mit Touch-Display schlichtweg nicht mehr State of the Art ist. Oder um es deutlicher zu benennen, jedes Smartphone, selbst Jahre vor dem CDJ-2000NXS2 veröffentlicht, bietet ein besseres Display als die damalige Königsklasse der Media-Player des Marktführers.

Was ist seitdem passiert? Viel. In Worten: CDJ-3000 und SC6000 Prime. Zeit, die beiden Modelle einmal nebeneinander zu stellen.

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Die erste Übersicht: CDJ-3000 vs. SC6000 Prime

Pioneer CDJ-3000 vs. Denon DJ SC6000 Prime: Die Layouts sind natürlich, wer hätte anderes erwartet, sehr auf dem des/der Vorgänger(s) aufgebaut.

Pioneer DJ hat mich der CDJ-Reihe nun ein absolut klares Player-Layout definiert und dem reiht sich Denon DJ natürlich ein. Display oben mittig, Bedientelemente für Cue-/Pause und Play linksseitig ebenso wie Tasten für Search und Track-Search. Generell also eine Anordnung, die zurückzuführen ist auf die ersten DJ-Plattenspieler und die bis heute von Turntables, DJ-Controller und Playern übernommen wird.

Pioneer CDJ-3000 vs. Denon DJ SC6000 Prime

Pioneer DJ verbaut ein kleineres Display, Denon DJ bietet das größere. Pioneer DJ weicht das erste Mal von der Anordnung der Hot-Cue-Tasten ab. Wo der CDJ-2000NXS2 noch vier Tasten für acht Hot-Cues auf zwei Bänken bot, bietet der CDJ-3000 derweil 8 Tasten. Nicht mehr vertikal neben dem Display, sondern horizontal unter diesem.

Der Denon DJ SC6000 Prime hingegen hat wie der Vorgänger acht Performance-Pads horizontal unter dem Jogwheel.

Weitere Unterschiede finden sich deutlich in der Möglichkeit der Anschlüsse. Pioneer DJ bietet nach wie vor einen USB-A- und USB-B-Anschluss für Speichermedien und den Anschluss an den Computer und einen SD-Karten-Slot. Dazu einen Audioausgang digital und 1x Stereo-Cinch, Netzwerkbuchse und Anschluss für das Stromkabel.

Der SC6000 Prime bietet drei USB-A-Buchsen, eine an der Front, zwei auf der Rückseite. Frontseitig sitzt auch der Slot für SD-Karten. Rückseitig gibt es für die beiden Decks des Player Audioausgänge als Digitalausgang und als analogen Cinch-Ausgang.

Unterschiede und Stellen, an denen Pioneer DJ aufgeholt hat, finden sich bereits an dieser Stelle. Endlich, mit dem CDJ-3000, hat Pioneer DJ das geschafft, was schon spätestens mit dem CDJ-2000NXS2 hätte geliefert werden müssen: das vollständige Buffern des laufenden Tracks auf den Player und somit den Schutz vor Abspielabbrüchen bei Verlust der Link-Verbindung und beim versehentlichen Herausziehen des USB-Sticks. Fraglich, wieso das offenbar so schwierig zu integrieren gewesen sein soll, denn die Notwendigkeit dafür bestand eigentlich ab dem ersten Player mit Link-Funktion. Also seit vielen, vielen Jahren. Denon DJ hat es mit dem SC5000 Prime direkt geliefert, Pioneer DJ hat leider bis zum CDJ-3000 gebraucht.
Nun ist aber dieses Feature auch bei Pioneer DJ angekommen.

Was Pioneer DJ noch nicht kann, ist ein Schutz vor versehentlichem Ausschalten. Während der Schalter an einem XDJ oder CDJ das Netzteil hart ausschaltet, fragt der Denon DJ SC6000 Prime bei Betätigen des Netzschalters, ob man das Gerät wirklich ausschalten möchte. Dies muss über das Touch-Display bestätigt werden, erst dann wirft der Player angeschlossene Medien aus und fährt runter.
Der Pioneer CDJ-3000 schaltet sich unwiederbringlich ab.

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(Video) SC6000 vs CDJ 3000. Who Wins?

Ähnlich sieht es bei Stromverlust aus. Verliert der Pioneer CDJ-3000 Strom, sei es durch versehentliches Ziehen des Stromkabels oder durch Stromausfall, schaltet sich das Gerät nach einem kurzen Moment aus. Während dieser Zeit findet jedoch keine Absicherung statt.

Der Denon SC6000 Prime kann hier mehr. Wird die Stromzufuhr unvermittelt beendet, gibt es eine Warnmeldung im Display. Das Gerät selbst bleibt also erst einmal an. Während diesen Sekunden kann man, falls herausgerutscht, das Stromkabel wieder anschließen und der Player läuft weiter. Sollte die Stromzufuhr innerhalb der Sekunden nicht wieder hergestellt werden können, wirft der SC6000 alle angeschlossenen USB-Medien aus und schaltet sich dann erst ab. So werden Schäden an den Speichermedien verhindert.

Performance Pads vs. Hot Cue Tasten

Ein relevanter Unterschied zwischen den beiden Playern findet sich in Form von 8 Tasten – die, so könnte man vermuten, zumindest an beiden Playern vorhanden sind. Aber, 8 Tasten sind nicht gleich 8 Tasten.
Pioneer DJ setzt am CDJ nach wie vor auf Hot-Cues und nicht auf Pads, sondern auf Tasten. Kunststoff mit entsprechendem „Druckpunkt“.

8 Hot-Cue-Tasten unter dem Display am CDJ-3000

Hier bietet Denon DJ definitiv mehr. Hier gibt es auch 8 Tasten, aber nicht als Kunststofftasten, sondern als gummierte Pads und vor allem als vollwertige Performance- Pads mit den Modi Hot-Cue, Loop, Roll und Slicer plus Shift-Ebene. Hier hat Denon DJ ganz klar die Nase vorn und bietet mehr Performance und die bessere Haptik.

Denon DJ SC6000 Prime Performance Pads

Entsprechend der Bezeichnung der Tasten am Pioneer DJ CDJ-3000 als „Hot Cues“ kann man auch nicht davon ausgehen, dass geplant ist, die Funktionen der 8 Tasten mit späteren Updates zu erweitern.

Über die Positionierung lässt sich streiten. Ich finde es vor dem Jogwheel nicht besonders glücklich, dahinter jedoch auch nicht. Zum Anspielen jedoch ist es vor dem Jogwheel sicherer und damit ist die Frage der besseren Positionierung für mich geklärt. Auch die Frage ob Kunststofftaste oder gummiertes, LED-beleuchtetes Pad besser ist, ist einfach geklärt: Hot-Cues und Plastiktasten, das entspricht in meinen Augen nicht mehr dem heutigen Anspruch. Auch Hot-Cues „spielt man an“ und hier sind Pads die richtige Wahl, so wie es Pioneer DJ selbst ja auch bei den eigenen DJ-Controllern tut. Warum nicht am CDJ-3000?

Klarer Punkt für Denon DJ.

Nicht unbedingt der richtige Oberpunkt, aber im Vergleich zu den Performance-Pads beim SC6000 Prime könnte man kurz erwähnen, dass der CDJ-3000 polyrhythmische Loops bietet. Ein Feature, das der SC6000 Prime nicht bietet.

Polyrhythmische Loops auf Ebene 2

Kampf der Displays: Größe vs. Haptik

9-Zoll vs. 10.1 Zoll. Entscheidet alleine die Größe? Wäre es so, ginge der Punkt direkt an Denon DJ, denn der SC6000 Prime besitzt das größere der beiden Displays. Doch „size doesn’t matter“, wenn die Funktion nicht stimmt.

(Video) Pioneer CDJ-3000 vs Denon SC6000 - THE HOT DEBATE, WHO WINS? | Comparison

Nachdem der SC5000 Prime bereits das „pseudo Touch-Display“ des CDJ-2000NXS2 so dermaßen deplatziert hat, hat Denon DJ zum SC6000 Prime noch eine Schippe draufgelegt und ein wirklich massives Display verbaut. Nun 10,1 Zoll groß, HD, vollfarbig, Touch samt Wisch-Bewegungen. Gefühlt sind alle Funktionen am Denon SC6000 per Display ausführbar – inklusive Zoom in die, bzw aus der Waveform. Alles, was man sich wünscht. Nach der schwachen Leistung im Hinblick auf das Display am CDJ-2000NXS2 hat Pioneer DJ jedoch endlich auch den Schritt gemacht und verstanden, dass ein Touch-Display im 21. Jahrhundert Wischbewegungen können sollte und der CDJ-3000 verfügt über ein 9-Zoll Touch-Display. Hauptaugenmerk für das neue Display sind aber auch eine bessere Übersicht gewesen, neue Anordnung der Symbole, Auswahl größerer Schrift möglich und eine Verbesserung der Filter-Möglichkeiten. Auch Settings etc. können nun per Touch-Display ausgewählt werden. Wohlgemerkt, das alles kann der Denon DJ SC schon seit dem Vorgängermodell.

Unterschiede? Natürlich gibt es unterschiedliche Oberflächen und Strukturen wie auch Bedien-Workflows. Pioneer DJ setzt am CDJ-3000 noch immer auf Hardware-Tasten über dem Display, Denon DJ hat mit View, Source und Layer noch 3, eigentlich nur 2, Tasten zur Steuerung von Funktionen am Display neben dem Display.

Ansicht der Tracklist am CDJ-3000 in großer Schriftart

Hier geht Denon DJ klarer den Weg, alles über das Display steuern zu können. Die Tasten Source und Browse sind strenggenommen gar nicht notwendig, da die ausgelösten Befehle auch direkt im Display erwirkt werden können. Heißt: Eine komplette Steuerung ist über das Display möglich. Das gefällt, denn es ist alles im Überblick und kann direkt dort ausgewählt werden. Das schafft Pioneer DJ leider nicht. Befehle wie Source oder Menü oder Tag-List können nur über reale Tasten angewählt werden. Das ist wie gewohnt von älteren Modellen, zugleich aber nicht so übersichtlich und angenehm, wie als gäbe es die Auswahl hierzu im Display.

Groß und übersichtlich: Das 10-Zoll-Display des Denon DJ SC6000 Prime

Thema Wellenformen: Beide Displays bieten staked waveforms, nur Pioneer DJ jedoch im Link-Verbund, also die Wellenform eines zweiten CDJ-3000 Players. Denon DJ bietet dieses Feature nur für die beiden Decks eines einzelnen Gerätes. Punkt für Pioneer DJ.

Stacked Waveforms am CDJ-3000: So sieht es aus …

Ein weiterer Punkt geht an Pioneer DJ für die Reaktionsgeschwindigkeit des Displays. Während man am Display des SC6000 eine minimale Latenz zwischen Auswahl und Anzeige/Aktion erkennt, ist das bei Pioneer DJ am CDJ-3000 de facto nicht vorhanden. Auswahl und gefühlt ohne Verzögerung wird die Auswahl angezeigt. Bombenschnell.

Fazit über die Displays? Unentschieden. Das Displays des CDJ-3000 ist schneller und besser in der Reaktion auf Berührung, dafür ist das Displays des SC6000 größer und bietet mehr Zugriff auf Funktionen. Eine klare Entscheidung fällt mir daher schwer – beide Displays haben ihre Vorteile und mit beiden Displays komme ich sehr gut an das Ziel, welches ich erreichen möchte. Auch wenn der Weg dahin ab und an unterschiedlich ist.

Das Jogwheel: Wer hat die Nase vorne?

Jogwheel vs. Jogwheel. Keine einfache Entscheidung. Problem: Gefühlt wir alle sind an das Jogwheel von Pioneer DJ CDJs gewöhnt. Ein Highlight war dieses nie, auf den Plastikrollen mit Gummiring laufend, irgendwann leicht ratternd. Dagegen kam Denon DJ mit dem SC5000 Prime mit einem deutlich stabilerem Jogwheel auf den Markt, leider mit einem Bremspunkt pro Umdrehung.

Beide Kontrahenten haben nun zu den neuen Modellen nachgelegt. Das Jogwheel bei beiden Modellen läuft nun sehr smooth. Gerade Pioneer DJ hat hier ordentlich nachgelegt und nach vielen Modellen mit Jogwheels gleicher Bauart dem CDJ-3000 ein neuentwickeltes Jogwheel spendiert. Das spürt man, so ein sanftes Jogwheel hat man bei Pioneer DJ noch nie gesehen. Dabei ist die leicht bewegliche Jogplate geblieben, bei der man mit leichtem Druck im Vinyl-Mode das Stoppen des Tracks verursachen kann. Eine Bewegung und ein haptisches Feedback, das sehr gewohnt ist.

Das neue Jog-Wheel. Auf den ersten Blick abgesehen vom Display wie bereits bekannt … aber fasst man es an …

Ebensolches fehlt beim SC6000. Hier ist das Jogwheel eher eines wie von DJ-Controllern bekannt mit kapazitiver Oberfläche. So sehr ich das kräftige und solide Jogwheel schätze, wird der Griff zu diesem durch die starre Oberfläche immer etwas grob, da hier nichts „federt“ wie am CDJ. Dabei ist aber ein kräftiger Griff auch am Jogwheel des SC6000 notwendig, denn sonst rutscht man am schweren Jog schnell mal nur über die Oberfläche.

Das Jog-Wheel des Denon DJ SC6000 Prime

(Video) Pioneer DJ CDJ-3000 vs. Denon DJ SC6000

Ebenso verhält es sich am Außenring. Auch hier hat in meinen Augen Pioneer DJ die Nase vorn. Fingermulden und Erhebungen zwischen diesen sorgen für einen sicheren Griff an jeder Stelle.
Bei Denon DJ sieht es anders aus. Hier hat der Außenring Vertiefungen, die jedoch glatt sind, wie der Rest des Außenringes auch. Hier rutscht man schon minimal mit trockenen Fingern.

Thema Display in den Jogwheels: Hier können beide Modelle punkten mit ähnlichen Informationen in der Einblendung.

Fazit: Beide Jogwheels sind sehr gut und auf einem Level, von dem man vor Jahren nur träumen konnte. Für mich persönlich hat aber Pioneer DJ die Nase ein kleines Stück vorne.

Absoluter Spaß-Garant für alle Vinyl-DJs und Scratch-Enthusiast:innen ist der SC6000M Prime mit motorisiertem Plattenteller und Vinyl auf diesem. Das macht richtig Laune!

SC6000M Prime – der SC6000 mit motorisiertem Plattenteller

Key-Sync und Key-Shift

Keine lange Rede, eine klare Aussage: Dieser Punkt geht voll an Pioneer DJ. Stichwort: „die relative Tonart der Dominanten wie auch der Sub-Dominanten.“ Oder aber, dass wir am CDJ-3000 im Key-Sync in nicht mehr nur vier, sondern sechs Tonarten mixen können, was maximale Schritte von 2 Halbtonschritten notwendig macht, statt vorher vier.

Mal abgesehen davon, dass über die Einblendung und Steuerung im Display das Ganze ein geiles Performance-Tool ist.

Key-Shift via Display: Damit sollten sich DJs am CDJ-3000 auseinandersetzen

Ich empfehle einen Blick in den zweiten Testbericht zum CDJ-3000 und dort den Punkt Key-Sync und Key-Shift. Dort ist die Neuheit ausführlich beschrieben, denn auf den ersten schnellen Blick mag das Ganze nicht für alle DJs sofort verständlich sein.

Hier hat Pioneer DJ mit dem CDJ-3000 jedoch absolut die Nase vorn und erlaubt Key-Sync und Shift, wie kein anderer Player auf dem Mark.

Streaming für Club-DJs oder Mobil-DJs?

Streaming: Was für den mobilen DJ derweil eine sehr spannende Lösung ist, ist für den Club DJ definitiv noch Zukunft. Falls überhaupt. Erkennbar ist die Einbindung von Streaming-Anbietern in DJ-Softwares seit einigen Jahren bereits immer häufiger ein Feature, teils auch mit kostenlosen Probemonaten versehen.

Verständlich, dass dies auch in der Software von Playern zu finden sein muss. So bieten diverse all-in-one DJ-Systeme derweil Streaming wie auch die beiden Player, SC6000 und CDJ-3000. Jedoch auf unterschiedliche Weisen.

Denon DJ geht mit WiFi voran und erlaubt die Einbindung der Player kabellos in ein WiFi-Netz. Das ist unproblematisch, lässt sich über das Menü so leicht wie an einem Handy erledigen und der Einstieg in Streaming ist nur einen Tastendruck entfernt. Eingebunden direkt ist Streaming über Anbieter wie Beatport und Beatsource Link, Tidal und Soundcloud – entsprechende notwendige Abonnements vorausgesetzt.

Auswahl der Streaming-Anbieter im Menü des SC6000 Prime

(Video) Pioneer CDJ-3000 vs. Denon DJ SC6000: Comparison (with DJ Fuckoff)

Tracks werden übrigens komplett auf dem Gerät gebuffert, so dass bei Verlust der Verbindung das Abspielen des Tracks nicht stoppt.

Bei Pioneer DJ ist es leider nicht so unkompliziert. WiFi gibt es hier nicht, der Player muss via Cat-Kabel in das Netzwerk eingebunden werden. Das heißt leider auch, ein Hub muss her und dieses muss mit dem Router verbunden werden.

Dazu gibt es beim CDJ-3000 leider noch keine Einbindung von Streaming via Beatport/Beatsource und Co. Pioneer DJ bietet als Alternative „CloudDirectPlay“, das jedoch ein Rekordbox Creative oder Professional Abonnement für rund 15,- oder 30,- Euro pro Monat. Dies ermöglicht den Zugriff auf das eigene Dropbox-Konto und das Streamen von Tracks aus der Dropbox-Cloud direkt auf den Player. Im Professional-Plan ist zugleich eine unlimitierte Dropbox-Nutzung enthalten.

Dies jedoch ermöglicht nur den Zugriff auf die in die Dropbox gespiegelte eigene Rekordbox-Library – kein Streaming von Streaming-Anbietern und deren Librarys.

Die Autorisierung an CDJ-3000 Playern erfolgt über einen USB-Stick mit entsprechendem File, so dass man an fremden Playern nicht jedes Mal eine Anmeldung im eigenen Dropbox-Konto vornehmen muss.

Die Einbindung in „CloudDirectPlay“ ist praktisch, in Hinblick auf die Möglichkeiten der Dropbox-Nutzung, die ja im Abonnement enthalten ist, relativieren sich auch die Kosten.
Streaming selbst am CDJ-3000 ist nur nutzbar, wenn man das Gerät in Kombination mit der Rekordbox-Software genutzt wird.

Am Ende verbleibt es also dabei, dass der CDJ-3000 klassisches Streaming als Player nicht bieten kann.

USB-Sticks mit Librarys vom Mitbewerber?

Die Grundfrage: Rekordbox oder Engine Prime? Im Prinzip geht es nur um die Vorbereitung der Tracks. Rekordbox hat hier nicht nur als Analyse-Software die Vorreiterrolle übernommen, sondern auch als DJ-Software massiv aufgeholt und derweil Traktor, Serato und Co. überholt.

Dagegen kam die Denon DJ Engine Prime Software später und konnte lange nicht gegen Rekordbox konkurrieren. Ohne groß ins Details gehen zu wollen, die Engine Prime 1.5 Software im Test konnte nicht vollends überzeugen und auch die Version 1.6. wies noch diverse Mankos auf. Aber Denon DJ investiert stark in die Software-Entwicklung und hat hier bis zur heutigen Version massiv nachgebessert.

Die Nase vorn hat dennoch nach wie vor Rekordbox DJ, wobei beide Softwares als Tool zum Vorbreiten von Stick, Tracks und Playlisten für die Media-Player absolut ihren Job tun.

Wenn es jedoch um Kompatibilität untereinander geht, öffnet Denon DJ Nutzer:innen von Rekordbox die Türen und ermöglicht ihnen, auch mit „Rekordbox-Sticks“ relativ sorgenfrei zu spielen. Steckt man einen USB-Stick mit via Rekordbox vorbereiteten Tracks und Playlisten in den SC6000Prime, so liest dieser die Daten aus und stellt die analysierten Daten wie Tonart, BPM und auch Hot Cues umgehend zur Verfügung. Alles ausgelesen aus den Rekordbox Daten und auf dem Denon DJ Player sofort verfügbar.

Für einen Pioneer CDJ-3000, man hätte es wohl auch nicht anders erwartet, ist ein via Denon DJ Engine Prime vorbereiteter Stick nur ein USB-Stick, auf dem es nichts zu holen gibt.

Der Punkt an dieser Stelle geht an den „Herausforderer“ von Denon DJ. Für den SC6000Prime ist es natürlich ein Pluspunkt, dass DJs-Sticks vorbereitet für den Club-Standard auch an dem Denon DJ genutzt werden können.

Nicht vorher analysierte Tracks – was nun?

Nun, beide Geräte können Tracks von USB-Speichermedien und SD-Karten, die nicht vorher mit Rekordbox oder Engine Prime analysiert worden sind, auf dem Gerät selbst analysieren. Das funktioniert aber unterschiedlich gut.
Der Pioneer CDJ analysiert die Waveform zunächst einmal bis zu circa einem Drittel und bleibt dann stehen. Warum? Ich habe keine Erklärung. Erst beim Abspielen beginnt der Player mit Abstand zur Playposition weiter zu analysieren. Trick: Einmal schnell den Track durchscrollen, dann lädt der Player in Windeseile. Wieso tut er das nicht von Anfang an? Mir liegt auf der Zunge zu sagen: „Pioneer DJ ey – was stimmt mit euch nicht?“ Eine sinnvolle Erklärung habe ich dafür nicht.

Das Witzige ist auch: Scrollt man schneller als die Analyse, gibt es quasi Lücken. Dort wird der Track zwar abgespielt, aber in der Waveform-Übersicht bleibt ein Loch. Das wird auch nicht gefüllt, wenn der Track fertig analysiert ist und die Lücke eigentlich geschlossen werden könnte.

Suchbild: Wer findet die Lücke in der Analyse beim CDJ-3000?

Immerhin: Ein Pioneer DJ Ordner wird auf dem Speichermedium angelegt und ein Analyse-File dort hinterlegt.

Das Tempo des Tracks wird jedoch sehr schnell erkannt, Tonart und mitlaufende Wellenform bleibt uns der Player aber schuldig. Alles in allem keine überzeugende Performance.

Was tut der Denon DJ SC6000 Prime? Stick rein, Track laden und die Analyse läuft durch. Schneller als beim CDJ-3000 und bis zum Ende. Danach steht uns die gesamte Wellenform in der Übersicht, eine mitlaufende Wellenform, Tempo und Tonart zur Verfügung.

Good job Denon DJ, no good job Pioneer DJ.

(Video) Pioneer DJ CDJ-3000 vs. Denon DJ SC6000 PRIME

Nun muss man natürlich sagen, dass viele Features an den neuen Playern nur nutzbar sind, wenn man die Tracks vorher analysiert hat. So gesehen, ist es nachvollziehbar, wenn man auf die Tracks, die nicht voranalysiert, kein großes Augenmerk legt. Dennoch sollte eine volle Analyse, Tonart und mitlaufende Wellenform drin sein. Das schafft Denon DJ, Pioneer DJ scheint das nicht zu wollen.

Qualität und Haptik – gar nicht so einfach …

Blicken wir auf die Ausgangssituation: Tausende von Pioneer DJ DJMs und CDJs stehen weltweit in Clubs und Bars, in privaten Setups bis hin zu großen Bühnen auf Festivals. Und sie verrichten ihren Dienst. Teils von Freitagabend bis Montagmorgen – ohne Pause. Hunderte, Tausende von Male wird die Cue-Taste gedrückt und Dutzende Mal werden Sticks gewechselt, das Joghweel in alle Richtungen gedreht und Loops gesetzt und die Sync-Taste gebraucht. Dass diese Geräte dies können ohne signifikante Auffälligkeiten zu regelmäßigen Ausfällen, haben sie bewiesen. Bevor jemand meckert: Ja, so eine Cue- und Play-Taste geht irgendwann kaputt, nachdem diverse tausend Male auf sie geschlagen wurde. Ansonsten kann man sich auf CDJs meiner Erfahrungen nach meinem Wechsel auf CDJs mit dem CDJ-1000MK3 ohne Frage verlassen. Ob die Denon DJ SC6000 Prime ebenso verlässlich sind, das müssen die Geräte erst noch beweisen.

Ob es nun Schicksal ist? Wir hatten zum Testen einen SC6000 Prime für den Testbericht und einen SC6000M Prime für einen Testbericht. Beide Geräte liefen einwandfrei. Für den Vergleichstest erreichte uns ein brandneuer SC6000 Prime und dieser machte direkt nach dem Auspacken Probleme. Die Play-Funktion wie auch die Hot-Cues mit Fehlfunktion, ein Firmware-Update nicht möglich, da das Gerät beim Rebooten für den Update-Modus leider nicht korrekt herunterfährt. Haben wir ein Montagsgerät erhalten? Ob das einfach ein Zufall sein kann? Rückmeldungen aus der internationalen Denon DJ Gruppe auf Facebook: Es scheint kein unbekanntes Problem zu sein und reicht von SC5000 bis hin zu Prime 2 und Prime 4 Modellen. Dennoch sicher nur eine minimale Menge an Geräten, bei denen dies auftritt. Auffällig ist es dennoch, bei einem CDJ ist mir so ein elementarer Serienfehler noch nicht bekannt geworden.

Videos

1. Battle of the flagships! - CDJ3000 vs SC6000 B2B DJ Mix
(Crossfader)
2. Pioneer CDJ-3000 vs SC6000 vs CDJ-2000 NXS2 Comparison
(The DJ Hookup)
3. Denon DJ Prime SC6000 vs Pioneer DJ CDJ-3000 pt. 4
(TheDjLab)
4. Still The King? CDJ-3000 Long-Term Review | Beatsource Tech
(DJcityTV)
5. Denon DJ SC6000 / SC6000M Prime - Pro Player - Review [Full HD German 2021]
(Preachers Mixmash)
6. A New Dimension – Pioneer DJ Official Introduction: CDJ-3000 Professional DJ multi player
(Pioneer DJ)
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Author: Tyson Zemlak

Last Updated: 29/07/2023

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